Elektrische Organe bei Fischen

Es gibt Fischarten, bei nenen bestimmte Muskulaturen zu elektrischen Organen umgebildet sind. Diese elektrischen Organe bestehen meist aus modifizierten Muskelfasern, den elektrischen Platten. Diese enthalten keine aktiven Mikrofibrillen mehr und können sich daher nicht kontrahieren. Mehrere dieser Platten sind zu elektrischen Säulen zusammengeschaltet. Die glatte Seite jeder Platte ist innerviert, die gegenüberliegende papillös ausgebildet. Acetylcholin wirkt auch wie bei normalen Muskelzellen als Transmitter der motorischen Endplatten. Diese Platten haben einen besonders hohen Synapsenbesatz und sind daher zu einem interessanten Forschungsobjekt der Physiologie geworden.
Die oben beschriebene Asymmetrie der Platten ist wichtig für ihre Funktionsweise. Denn es wird durch Nervenimpulse die glatte Seite auf +50 mV umgepolt, die rauhe Seite bleibt auf dem Wert des Ruhepotentials: -90 mV.
Dadurch bildet sich eine Potentialdifferenz von 140 mV aus, jede Platte funktioniert wie eine elektrische Batterie. Durch die Zusammenschaltung der Platten zu Säulen summieren sich die Einzelpotentiale, dadurch können beim Zitteral durch 6000 Platten entstehende Spannungen von 840 Volt erzeugt werden. Die Stromstärke basiert auf der Anzahl der Zahl parallel geschalteter Säulen und kann beim Zitterrochen maximal 50 Ampere erreichen.
Diese elektrischen Organe dienen den stark elektrischen Fischen wie dem Zitteraal und dem Zitterrochen wie dem Zitterwels zum Beuteerwerb und der Verteidigung. Nilhechte und Messerfische gehören zu den schwach elektrischen Fischen, sie benutzen die elektrischen Organe zur Orientierung und zur innerartlichen Kommunikation. Aus diesem Grund verfügen sie auch über Elektrorezeptoren, die aus umgebildeten Seitenlinienorganen bestehen. Diese Rezeptoren können die elektrischen Felder positionsgerecht wahrnehmen.
Ihre Funktion wird dadurch erleichtert, dass die Nilhechte wie die Messerfische mit steifer Körperhaltung schwimmen. Sie bewegen sich nämlich nur durch die undulierende Bewegung ihres dorsalen Flossensaums fort.